POM - Polyoxymethylen

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Werkstoffe / Materialien

Polyoxymethylen (POM) ist ein teilkristalliner Kunststoff, welcher wie fast alle Kunststoffe durch Polymerisation (Kettencopolymerisation) hergestellt wird und sich durch eine hohe Festigkeit auszeichnet, die ihn ideal für diverse technische Anwendungen macht.

POM wird in zwei Varianten unterschieden, die sich in ihrer Struktur und ihrer Kristallinität und damit auch in ihren Eigenschaften unterscheiden. POM-H (H für Homopolymer) ist kristalliner (bis zu 80 %) und besitzt eine höhere Dichte und Festigkeit. POM-C (C für Copolymer) hingegen ist schlagzäher und besitzt eine bessere chemische Beständigkeit und eine höhere Abriebfestigkeit als POM-H. POM-C besitzt eine Kristallinität von bis zu 75 %.

Einsatzbereiche

Die Einsatzbereiche von POM sind sehr vielseitig, wobei der Kunststoff vor allem als mechanisches Bauteil verwendet wird. So wird er häufig für Aufsteckzahnbürsten, Fenster- und Türgriffe, für Zahnräder, für Gehäuse von Wasserpumpen und auch für Klemmringe in PE-Rohrverschraubungen eingesetzt.

POM ist grundsätzlich physiologisch unbedenklich, weshalb es auch in der Trinkwassertechnik und der Lebensmittelindustrie Anwendung findet. Es ist allerdings darauf zu achten, dass die verwendeten Bauteile aus POM auch für diese Zwecke zugelassen sind, da verschiedene Additive unter Umständen für den Organismus giftig sein können.

Eigenschaften

POM zeichnet sich durch eine hohe Härte, Festigkeit und Steifigkeit aus. Bis etwa -40 °C ist POM Schlagzäh, weshalb es auch gut für kalte Bereiche Einsetzbar ist. Zudem ist POM verschleißfest und hat einen hohen Reibwert. Beide Varianten zeichnen sich durch eine hohe Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit aus, sind aber ohne beigemischte UV-Stabilisatoren nicht UV-stabil.

POM kann nur sehr schwer geklebt werden, lässt sich aber mithilfe von verschiedenen Epoxidharzen miteinander verbinden. Hierzu muss die Oberfläche zunächst gebeizt werden, um eine bessere Haftung des Harzes zu erzielen.

Die Eigenschaften von POM-H und POM-C unterscheiden sich vorallem in der Glasübergangstemperatur, welche bei POM-H etwa -85 °C beträgt und bei POM-C etwa -60 °C. Die Schmelztemperatur ist bei beiden etwa gleich und liegt bei etwa 175 °C für POM-H bzw. 164 - 172 °C für POM-C. Je nach beigemischten Zusatzstoffen können diese Werte allerdings erheblich variieren.

POM ist beständig gegenüber:

  • verdünnte Säuren (pH > 4)
  • Öle, Alkohole und Benzol
  • verdünnte Laugen
  • Wasser (heiß und kalt)

Nicht beständig ist POM hingegen gegenüber konzentrierten Säuren, Laugen und Oxidationsmitteln wie z. B. Wasserstoffperoxid.