NBR - Acrylnitril-Butadien-Kautschuk

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Werkstoffe / Materialien

Die Abkürzung NBR steht für Nitrile Butadiene Rubber (Deutsch: Acrylnitril-Butadien-Kautschuk), kurz auch Nitrilkautschuk, einem Elastomer oder auch Gummi, welcher aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, wie etwa einer hohen Witterungsbeständigkeit, der guten chemischen, thermischen und mechanischen Beständigkeit in diversen Bereichen wie z. B. als Dichtungen für Rohr- und Schlauchleitungen sowie für Schlauchmäntel selbst und häufig in medizinischen Produkten, wie z. B. Nitrilhandschuhe Anwendung findet. Die günstige Temperaturbeständigkeit von -25 °C bis 120 °C und die hohe Abrieb- und Standfestigkeit ermöglichen einen Einsatz in Kaltwasser- und Heißwasserleitungen.

NBR ist beständig gegen die Einwirkung von Mineralölen, insbesondere Hydraulikölen, Schmierfetten, Benzin sowie sonstigen aliphatischen Kohlenwasserstoffen (nicht aromatisch), wie z. B. Ethen, Propen oder Buten und verdünnte Säuren und Laugen. Nicht beständig hingegen ist NBR gegenüber aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Benzol und chlorierte Kohlenwasserstoffe. Hier kommt es zu einem Aufquellen des Werkstoffes. Wie bei allen Werkstoffen und besonders bei Kunststoffen korreliert die chemische Beständigkeit mit der Temperatur. Bei höheren Temperaturen können auch Stoffe, mit dem NBR reagieren, die bei niedrigen Temperaturen durchaus noch keine oder nur sehr schwerfällig eine Reaktion eingehen.

Aufbau

Chemische Strukturformel von NBR.

NBR ist ein Synthesekautschuk, welcher im Wesentlichen aus zwei Ausgangsstoffen aufgebaut ist. Man spricht auch von einem Co-Polymerisat. Die Ausgangsstoffe sind Acrylnitril (Nitril der Acrylsäure (2-Propennitril)) und 1,3 Butadien (zweifach ungesättigter Kohlenwasserstoff). Im Schema (Teilausschnitt einer Molekülkette) ist das Acrylnitril durch ein kleines k gekennzeichnet und das 1,3 Butadien durch ein kleines l.

Der Acrylnitril-Anteil liegt zwischen 18 % und 51 % der Gesamtmasse. Durch verschiedene Variationen der Mengenverhältnisse der Ausgangsmonomere und durch die Polymerisationstemperatur, können die gewünschten Eigenschaften des Endproduktes angepasst werden. Auch durch das Einarbeiten anderer Elastomere wie z. B. PVC (Polyvinylchlorid) können die Eigenschaften des Endproduktes modifiziert werden. Diese sogenannten Blends können die Beständigkeit, die Materialhärte, Gleitreibung und andere Eigenschaften nachhaltig beeinflussen, wodurch die Einsatzmöglichkeiten erweitert werden.