Weichmacher in Wasserschläuchen

Weichmacher sind Zusatzstoffe, welche zur Verbesserung der Eigenschaften verschiedener Kunststoffe hinzugefügt werden. Weichmacher machen dabei einen nicht unbeträchtlichen Anteil der Gesamtmasse aus. Bei Schläuchen aus PVC kann der Anteil bei bis zu 40 % liegen. Die Weichmacher dienen dazu, den Schlauch biegsam zu machen, da reines PVC starr ist. So sind z. B. PVC-Rohre und Verbinder, welche aus weichmacherfreiem PVC-U (unplasticized) bestehen, hart.

Die Weichmacher sind allerdings nicht fest im Material gebunden und dampfen mit der Zeit aus. So können diese auch in das Wasser innerhalb des Gartenschlauches gelangen und vom Menschen aufgenommen werden. Da Weichmacher wie etwa Phthalate allerdings in Verdacht stehen, die Hormone zu verändern und Krebs begünstigen können, stellen diese ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Während Weichmacher in Kinderspielzeug auf EU-Ebene längst verboten sind, können Sie in alltäglichen Produkten wie PVC-Boden oder eben auch Wasserschläuchen aus PVC weiterhin eingesetzt werden.

Die gute Nachricht ist, dass es Alternativen zu den PVC-Schläuchen gibt und sich in den letzten Jahren viel geändert hat. Das Verständnis über die Wirkungen der Weichmacher hat zum Umdenken in vielen Bereichen geführt. So gibt es heute viele Wasserschläuche, welche eine zusätzliche Innenschicht aus einem anderen Material besitzen, damit das Wasser keinen direkten Kontakt zum PVC hat. Viele Hersteller vermeiden mittlerweile Weichmacher, welche als gesundheitsschädlich eingestuft sind. Allerdings sind längst nicht alle Weichmacher erforscht, sodass alternativ eingesetzte Weichmacher, in Zukunft ebenfalls als bedenklich eingestuft werden können. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten sie ausschließlich Wasserschläuche verwenden, welche aus einem anderen Material als PVC bestehen und idealerweise für die Trinkwasserversorgung zugelassen sind.

Im Folgenden einige Empfehlungen, wie eine hohe Weichmacheraufnahme vermieden werden kann.

  1. Lassen Sie den Wasserschlauch nicht in der Sonne liegen, da hohe Temperaturen das Ausdünsten der Weichmacher begünstigen.
  2. Spülen Sie den Schlauch vor dem Benutzen einmal durch, indem Sie das Wasser für einige Sekunden laufen lassen. So stellen Sie sicher, dass sich kein abgestandenes Wasser mehr im Schlauch befindet, da sich die Weichmacherkonzentration im Wasser erhöht, je länger der Kontakt zum stehende Wasser besteht.
  3. Vermeiden Sie, dass Kinder aus dem Wasserschlauch trinken. Bei Kindern reichen bereits kleinere Konzentrationen aus, um die gleiche Wirkung zu entfalten, wie bei einem Erwachsenen.
  4. Verwenden Sie Wasserschläuche aus anderen Materialien wie EPDM. Diese sind zwar etwas teurer, aber auch langlebiger und enthalten keine Weichmacher. Einige sind sogar für die Trinkwasserversorgung zugelassen und vom DVGW geprüft.