Bauausführung beim Gartenteich

Die Planung stellt den Grundstein für die Errichtung eines Gartenteichs dar. Ist diese abgeschlossen, geht es an die tatsächliche Bauausführung. Auch hier stehen noch einige Entscheidungen an, die die Arbeit mitunter erleichtern können. Im Folgenden soll unser Ratgeber dem Gartenfreund detailliert aufzeigen in welchen Schritten der Bau eines Gartenteichs erfolgt.

  1. Ausheben der Teichgrube

Baugrube eines Gartenteichs
Bevor das Vlies und die Teichfolie ausgelegt werden können, muss die Grube ausgehoben werden.
Nach der Auswahl des passenden Standorts für den Gartenteich sowie der Bestimmung der Größe und der Form geht es an die Aushebung der Teichgrube. Kleine Teiche bis 10 m³ lassen sich durchaus noch von Hand ausgraben, während größere Teichgruben mit einem Minibagger ausgeschaufelt werden sollten. Entsprechende Bagger lassen sich heute kostengünstig mieten und sorgen schnell für das gewünschte Ergebnis. Wer ein etwas größeres Budget hat, kann auch einen Bauunternehmer fragen, ob dieser die Teichgrube aushebt.

Dabei gilt es jedoch vor allem bei Folienteichen zu beachten, verschiedene Pflanzzonen einzuhalten:

  • Die Sumpfzone hat lediglich eine Wassertiefe von 10-20 cm und sollte eine Breite von ca. 30 cm vom Ufer weg aufweisen. Diese ist wichtig für die Randbepflanzung und dient Vögeln wie Fröschen als gemütliches Versteck.
  • Daran anschließend folgt die Flachwasserzone mit einer Wassertiefe von 20-65 cm. Diese ist wichtig für zahlreiche Teichpflanzen und sollte eine Breite von 25-50 cm mit sich bringen.
  • Die Tiefwasserzone beginnt ab 60 cm Wassertiefe, sollte aber gerade bei Fischen im Teich mindestens 1 m tief ausfallen und 2m² breit (je nach Menge an Fischen) sein. Diese Zone dient den Fischen zur Überwinterung (unten friert der Teich nicht zu) und sorgt dafür, dass das Wasser im Sommer nicht zu stark aufgeheizt wird.

Die einzelnen Zonen lassen sich beim Ausheben der Teichgrube sehr gut durch jeweilige Terrassen kennzeichnen. Der Teich wird also nicht überall gleich tief ausgehoben.

  1. Boden der Teichgrube einebnen und Folienvlies verlegen

Sollte der Boden der Teichgrube sehr uneben oder steinig sein, kann dies durch Sand oder Kies korrigiert werden. Auf diese Weise wird der Untergrund geglättet und die Teichfolie lässt sich vor Beschädigungen schützen. Den gleichen Zweck erfüllt auch das Teichvlies, welches immer unter der Folie verlegt wird. Wer für den Gartenteich hingegen ein Teichbecken benutzt, muss weniger Sicherungsmaßnahme durchführen.

  1. Teichfolie vorbereiten und auslegen

Auslegen ünd Befüllen der Teichfolie.
Beim Auslegen der Folie ist Obacht geboten. Wer sich unsicher ist, sollte einen Fachmann hinzunehmen.
Nachdem die richtige Größe für die Teichfolie ermittelt und erworben wurde, geht es nun ans Auslegen. Teichfolie wird normalerweise in Bahnen geliefert und muss erst noch zusammengeklebt (PVC-Folie) oder mit Zubehör verschweißt (EPDM-Folie) werden. Mit handwerklichem Geschick lässt sich dies durchaus selbst erledigen, jedoch kann natürlich auch die Hilfe eines Fachmanns in Anspruch genommen werden. Das Auslegen der Teichfolie sollte immer mit mehreren Personen durchgeführt werden, um diese gleich richtig zu platzieren und möglichst wenig korrigieren zu müssen. Um die schwarze Folie im Flachwasserbereich zu verdecken, lässt sich diese zusätzlich mit Steinfolie bekleben, die einen natürlichen Eindruck macht.

Wichtige Punkte im Überblick:

  • Teichfolie muss nach dem Kauf immer noch zusammengefügt werden
  • Das Verkleben oder Verschweißen kann entweder selbst durchgeführt werden oder die Folie wird gleich fertig zusammengesetzt gekauft
  • Die Teichfolie immer mit mehreren Personen verlegen
  • Schwarze Teichfolie im Flachwasserbereich lässt sich mit natürlich aussehender Steinfolie bekleben

  1. Teichfilter und Pumpe installieren

Fast jeder Gartenteich benötigt eine Teichpumpe, die für die Umwälzung des Wassers sorgt und damit die Zirkulation und die Zuführung von Sauerstoff sicherstellt. Darüber hinaus kann eine Teichpumpe jedoch auch für einen kleinen Bachlauf genutzt werden. Zusätzlich wird auch ein Filtersystem benötigt, welches Verschmutzungen und Verunreinigung in Form von Partikeln aus dem Wasser filtert. Die Installation funktioniert folgendermaßen:

  1. Die Teichpumpe am Grund des Gartenteichs möglichst an der tiefsten Stelle positionieren. Sollte der Boden mit Kies gefüllt sein, kann die Pumpe auch minimal erhöht stehen, um nicht zu verstopfen.
  2. Den dazugehörigen Teichfilter am Rand des Teichs leicht eingraben, damit der später nicht die Optik stört. Der Filter selbst sollte nicht zu hoch positioniert werden, weil darunter die Pumpleistung leidet.
  3. Zur Verbindung von Teichpumpe und Teichfilter lassen sich wahlweise ein Schlauch oder PVC-Rohre mit Fittings verwenden. In beiden sollte auf einen ausreichenden Innendurchmesser geachtet werden, damit die Leistung der Pumpe nicht von zu schwacher Durchflusskapazität geschmälert wird.
  4. Bei der Verklebung der PVC-Rohre mit den Fittings ist darauf zu achten, die Rohre vorher kurz zu reinigen, damit die bei der Herstellung entstehenden Trennmittel auf den Rohren entfernt werden und der Kleber gut haften kann. Gerade als Anfänger ist es zudem sinnvoll, nicht zu wenig Kleber zu verwenden, damit später kein Leck entsteht. Werden Fittings mit Gewinde verwendet, benötigt der Gartenfreund zudem ein PTFE-Band (Teflon) zur Abdichtung.
  5. Der Wasserzulauf kann über einen modellierten Bachlauf erfolgen oder auch über ein Rohrsystem, welches geschickt durch Buschwerk verlegt wird. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind hier sehr vielfältig.

Einige Teichfilter in der Übersicht:

Kammerfilter für große Teiche
Die einzelnen Kammern des Kammerfilters können mit verschiedenem Filtermaterial befüllt werden. Geeignet für die mechanische und biologische Filterung.
Bogensiebfilter mit Metallsieb für die feine Filterung.
Ein Bogensiebfilter wird häufig als Schwerkraftfilter eingesetzt. Über ein Sieb werden selbst kleinste Schwebeteilchen aus dem Teichwasser gefiltert.
Spaltfilter von oben mit Sicht auf das gebogene Sieb (Bogensiebfilter)
Ein Spaltfilter reinigt mechanisch, indem das Teichwasser durch ein feines Sieb fließt. Es können sehr kleine Partikel aus dem Wasser gefiltert werden.

  1. Gartenteich bepflanzen – Möglichkeiten und Tipps

Bei der Bepflanzung des Gartenteichs bieten sich dem Gartenfreund zahlreiche Möglichkeiten, die natürlich auch von den örtlichen Gegebenheiten abhängen. Nachfolgend werden einige interessante Aspekte aufgelistet:

  • An Steilufern sollten zunächst Böschungsmatten befestigt werden, damit Dünger und Substrate für Uferpflanzen nicht gleich auf den Teichboden absacken und das Algenwachstum befördern. Ferner sind Pflanztaschen an Steilufern eine sehr interessante Lösung. Besonders gut eignen sich hier Pfennigkraut oder Rosenprimeln.
  • In der Mitte des Gartenteichs sollte natürlich die Seerose nicht fehlen, jedoch eigenen sich hier vor allem kleinere Arten wie die asiatische Zwergseerose.
  • Wuchsfreudige Pflanzen wie beispielsweise Schilf bergen die Gefahr, andere Pflanzen zu verdrängen. Deshalb ist es sinnvoll, diese in Gitterkörben einzupflanzen. So bleiben sie an ihrem Platz und werden nicht zu groß.
  • Unterwasserpflanzen wie die Krebsschere sind zwar nicht sonderlich wichtig für die Optik, sorgen aber unter Wasser dafür, dass überflüssige Nährstoffe nicht zu Algenwachstum führen und geben zudem auch noch Sauerstoff ab.
Zwei Blüten von Seerosen
Abhängig von der Sorte öffnen sich manche Blüten nur bei voller Sonne, andere erstrahlen hingegen bei Regen in voller Pracht.
Gartenteich mit Buddhafigur
Es wird zwischen drei Schilf-Arten unterschieden. Alle drei kommen in Europa vor.

  1. Gartenteich wässern

Je nach Lage des Gartenteichs wird die Bewässerung über einen Gartenschlauch, ein Rohrsystem, einen naheliegenden Bach oder eine Zisterne durchgeführt. Teichpumpen sind heute oftmals mit Niveauregulierung ausgestattet, um den Wasserspiegel stets konstant zu halten.

Fazit

Der Bau eines Gartenteichs kann durchaus als mühsam bezeichnet werden. Ist die Arbeit jedoch geschafft und alles richtig installiert, kann sich der Gartenfreund an einem attraktiven Highlight im eigenen Garten erfreuen. Die Mühe ist es also allemal wert!

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